Bauern-Protest in Großmoor: Mit Lichtern gegen Suedlink

Mit einer Lichteraktion im Bereich des möglichen Trassenverlaufs haben am Montag rund 150 Landwirte und Bürger in Großmoor gegen den Bau von Suedlink durch ihre Gemeinde protestiert. Die Bauern fuhren mit mehr als 30 Traktoren vor. Um 21.30 Uhr schalteten sie die Lichter der Maschinen an. Die Aktion sollte verdeutlichen, wie gravierend die Eingriffe der unterirdischen Stromtrasse für die betroffenen Landeigentümer sein würden.
GROSSMOOR. Es war eine niedersachsenweite Aktion. Im ganzen Land trafen sich Grundstückseigentümer, Land- und Forstwirte nach Einbruch der Dunkelheit, um die konkrete Betroffenheit symbolisch darzustellen. Neben Adelheidsdorf fand im Kreis Celle eine weitere Protestaktion in Wardböhmen statt.
„Ich bin betroffener Einwohner, deshalb bin ich hier. Der Korridor streift uns“, sagte Johannes Erkens vom Kudammhof. „Mich stört, dass wir dafür herhalten sollen, dass Strom von Norden nach Süden transportiert wird. Ich bin für dezentrale Energieversorgung“, sagte der Ökobauer. Die Landwirte, die sich an der Aktion beteiligten, kamen aus Adelheidsdorf, Wathlingen, Nienhagen, Westercelle, Klein Hehlen, Hambühren und Ramlingen.
„Wir wollen heute nicht gegen den Suedlink demonstrieren, sondern dass es in vernünftigen Bahnen abläuft“, erklärte Tobias Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender des Landvolkes in Großmoor. Ein Hauptanliegen der Landwirte ist die Frage nach der Entschädigung. „Wir fordern eine jährliche Pacht und keine Einmalzahlung“, so Pfeiffer. Dieser Forderung schloss sich der CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann an.
Sein SPD-Kollege Maximilian Schmidt erneuerte seine Forderung, dass der Suedlink an der Autobahn im Randbereich des Truppenübungsplatzes gebaut wird. „Das Ding muss an die A7 ran“, sagte er. Das sieht Landvolk-Geschäftsführer Martin Albers genauso: „Wir wollen, dass öffentliche Flächen vorrangig genutzt werden.“ Die Entscheidung, ob der Platz dafür infrage kommt, liegt bei Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Der Netzbetreiber Tennet hatte Anfang März einen Vorschlag für den Verlauf der Stromtrasse vorgelegt. Dieser sieht den Bau von Suedlink durch den Kreis Celle vor. Der Betreiber hat auch einen alternativen Korridor erarbeitet. Die Bundesnetzagentur prüft derzeit die Unterlagen. Am Ende der Bundesfachplanung wird die Behörde einen Trassenkorridor festlegen. Dieser wird Ausgangspunkt für das Planfeststellungsverfahren sein. Die Pläne sind besonders in Adelheidsdorf umstritten, weil die Trasse mitten durch Großmoor verlaufen könnte.
![]() 11.05.2018
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