Adelheidsdorfer Bürger/innen gegen Suedlink

Kurze Geschichte und wichtigste Erfolge unserer Bürgerinitiative Adelheidsdorfer Bürger/innen gegen Suedlink:

Im März 2017 besuchten wir eine Informationsveranstaltung von TenneT und der Bundesnetzagentur in Wietzendorf und berichteten im Anschluß darüber in Artikeln in Celle Heute, Celler Presse, Celler Kurier und Wathlinger Boten. Die Fragen, die sich uns nach Besuch dieser Veranstaltung stellten, sandten wir per e-mail an alle Fraktionen des Kreistages, an die hiesigen Zuständigen in Politik und Verwaltung und an weitere Politiker/innen. Da wir persönliche Kontakte zu allen Fraktionen haben, konnten wir interessante Gespräche führen und bekamen von den meisten Politikern/innen die Zusage, daß sie uns hier in Adelheidsdorf/Grossmoor helfen würden, einen Trassenverlauf mitten durch das Dorf zu verhindern.

Nach und nach erweiterten sich die Kontakte zum Landtag, zum Bundestag und schließlich zum Europäischen Parlament zwischen Anfang 2017 und Mai 2018.

Ebenfalls im März 2017 erhielten wir eine Einladung zu einer Veranstaltung im Niedersächsischen Landtag, dort konnten wir mit dem damaligen Finanzminister und weiteren Politikern/innen auch über Suedlink sprechen - und die hohen Kosten, die die Bürger/innen wegen der Energiewende zu zahlen haben (die Stromkosten sind inzwischen die höchsten in ganz Europa - bezahlt vom normalen Verbraucher, dem Bürger/der Bürgerin.)

Ab März bis jetzt fortlaufend recherchieren wir zum Thema Energiewende, EEG, NABEG-Gesetz, Suedlink usw. Wir sind eine Gruppe Bürger aus ganz unterschiedlichen Bereichen und mit ganz unterschiedlichen Berufen. Wir erhalten Unterstützung auch aus anderen Orten. Wir haben ganz unterschiedliche Meinungen und ganz unterschiedliche politische Orientierungen, da wir sachlich und wertschätzend diskutieren, ist genau das unsere große Stärke. Wir arbeiten grundsätzlich überparteilich. Insbesondere folgende Ausführungen und Vorträge (siehe Menüpunkt Informationen und Links) beschäftigen uns immer wieder:

Prof. Hans-Werner Sinn : "Wieviel Zappelstrom verträgt das Netz?",

Prof. Nico Paech mit seinen Vorträgen zur Energiewende,

Enoch zu Guttenberg mit seinem Vortrag : "Mensch-Natur-Landschaft" und seinen vielen weiteren Aufrufen dazu, die Natur nicht weiter zu zerstören,

die Dokumentation "Die große Stromlüge" bei Arte zur Energiearmut und zu den "extra winter deaths", weil viele Menschen die hohen Stromkosten nicht mehr bezahlen können.

Unser Agrarwissenschaftler erklärte uns, was Suedlink für die Böden der Landwirte bedeuten könnte,

Im Mai 2017 unterstützten wir den Protest der Landwirte bei ihrer Lichteraktion und erfuhren bei dieser Veranstaltung, daß sich die erste BI "Grossmoor gegen Suedlink" aufgelöst hätte. Daraufhin gründeten wir die Bürgerinitiative "Adelheidsdorfer Bürger/innen gegen Suedlink."

Wir vernetzten uns mit über 60 Bürgerinitiativen in ganz Deutschland und traten dem Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen Suedlink, Ultranet und Suedostlink bei.

Viele unserer engagierten Bürger/innen nutzten die Wahlkampfveranstaltungen, um Politiker/innen gezielt auf den geplanten Suedlink Verlauf hier in unserem Dorf anzusprechen.

Mehrere Tage im Dezember 2017 versuchten einige Bürger/innen, auf der Planungskarte von TenneT im Internet weitere Punkte einzutragen, um zu melden, daß sich dort Wohnhäuser, Biotope oder besondere Tiere und Pflanzen befinden. Es war nicht immer einfach, diese Eintragungen vorzunehmen.(Wie können eigentlich Bürger/innen Eintragungen vornehmen, die keinen PC besitzen?)  Wir vergrößerten den Kartenausschnitt solange, bis die letzte Vergrößerungsmöglichkeit erreicht war. Da sahen wir, daß die Straßennamen von Theaterstrasse und Zwillingstrasse fehlten, während Namen von Straßen, die nicht von der Industrieanlage Suedlink betroffen sind, eingetragen waren. Wir konnten uns das nicht erklären. Plante TenneT den Trassenverlauf anhand einer Karte, auf der Straßennamen fehlen ? Ausgerechnet die Straßennamen, die direkt von der Stromtrasse betroffen wären? Wir sandten noch in der Nacht des 17. Dezember 2017 ein mail an TenneT und fragten : "Wohnen wir hier im Niemandsland? Das hier sind Wohnstrassen mit vielen Häusern, in denen Familien wohnen."Wir wußten nicht, wann und ob wir eine Antwort bekommen würden, doch alles kam ganz anders: Bereits am Folgetag, dem 18. Dezember 2017 erhielten wir eine Antwort und am gleichen Tag gab es das erste von mehreren Telefonaten mit einem Mitarbeiter von TenneT. Wir erfuhren, daß TenneT die Kartendaten vom Bundesamt für Kartographie erhalten hat. Dort fragten wir nach und wurden im Januar 2018 an die zuständige Landesbehörde in Niedersachsen verwiesen, die an das Katasteramt in Celle verwies. Überall gab es freundliche Gespräche, man sagte uns, daß die Straßennamen beim Katasteramt eingetragen sind, danach sind sie dann nicht mehr eingetragen - wir haben dazu weiter Fragen.

Der Mitarbeiter von TenneT bot sofort an, zusammen mit seiner Kollegin nach Adelheidsdorf-Grossmoor zu kommen. Das paßte am 21.Februar 2018 gut, denn an diesem Tag kam auch das TV-Team des ZDF mit Herrn Zeilhofer zu unserem BI-Aktionstag nach Grossmoor. Mit vielen Unterstützern/innen zusammen wurde der Tag ein großer Erfolg : Danke an alle Unterstützer/innen und auch an Herrn Mente vom Landvolk, Herrn Martin Albers vom Landvolk, MdL Jörn Schepelmann, Maximilian Schmidt für seine mutmachenden Worte, Danke auch an Landrat Klaus Wiswe und seine Mitarbeiter/innen, Danke auch für die Unterstützung vor Ort mit den Drehgenehmigungen, für die Möglichkeit, im Dorfgemeinschaftshaus diskutieren zu können und für das Catering der netten Mitarbeiter/innen des Dorfladens den ganzen Tag über.

Der Mitarbeiter von TenneT hatte am 21.2.2018 erklärt, daß er bereit sei, in eine Ratssitzung hier nach Adelheidsdorf zu kommen. Wir stellten am 27.2.2018 den Kontakt zwischen ihm und den Zuständigen hier in der Politik/Verwaltung her. Der Adelheidsdorfer Rat faßte am 1. März 2018 einen Beschluß zur Änderung des Flächennutzungsplanes in der Hauptstrasse Ecke Theaterstr. bis Ecke Zwillingstr.

Im März 2018 nahmen wir am Konvent des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen Suedlink, Ultranet und Suedostlink in Fulda teil, wo uns auch wieder RA Meinrad Mayer begleitete. Wir lernten nun endlich viele Vertreter/innen der über 60 BI`s persönlich kennen und erhielten viele aktuelle Informationen - auch von den Vertretern TenneTs und der Bundesnetzagentur, die ebenfalls vor Ort waren. Die anwesenden Politiker/innen aus dem Bundestag und dem Europäischen Parlament sprachen den BI`s ihre Solidarität aus.Über den Konvent wurde in zahlreichen Zeitungsartikeln berichtet.

Erneut baten wir die hiesigen Zuständigen um Informationen und baten darum, daß der Beschluß vom 1.3.2018 rechtssicher an TenneT und die Bundesnetzagentur übermittelt werden solle. Da wir auch nach mehreren e-mails keine Antwort darauf erhielten(wir hatten um eine schriftliche Antwort gebeten), entschlossen wir uns, den Offenen Brief zu schreiben und konnten mit Unterstützung von weiteren Bürgern/innen in wenigen Stunden über 100 Unterschriften sammeln. Diesen Brief übergaben wir am 26. April 2018 den Zuständigen in der Ratssitzung und stellten in der Einwohnerfragestunde Fragen zum Sachstand Suedlink.   Notwendig ist unserer Meinung nach, daß die Bürger/innen hier im Dorf transparent, öffentlich und regelmäßig Informationen in öffentlichen Veranstaltungen erhalten, bei denen die hier Zuständigen den Bürgern/innen aktuelle Informationen geben (die Gemeinde ist regelmäßig bei Anhörungen und speziellen nicht-öffentlichen Terminen von TenneT eingeladen, es gehen außerdem spezielle Informationen an alle Bürgermeister/innen usw.), den Bürgern/innen Karten und Kartenausschnitte erläutern und über ihre Vorbereitungen für die anstehende Anhörung berichten, denn es ist jetzt bereits nicht einfach, noch etwas ändern zu wollen - es wäre in 2016/17 wohl  einfacher gewesen. Laut Tagesordnung für die Ratssitzung am 17.Mai 2018 hat es jetzt mit der Einladung an den Mitarbeiter von TenneT geklappt, wir begrüßen das und hoffen, daß wie versprochen auch seitens der Zuständigen der Gemeinde/Verwaltung ein Sachstandsbericht öffentlich gegeben wird. Tennet kann nicht darüber informieren, wie sich die Gemeinde auf die Anhörung vorbereitet, das können nur die Zuständigen der Gemeinde selbst tun. Die Anfragen unseres Rechtsanwaltes zum Sachstand sind bisher unbeantwortet.

Am 1. Mai 2018 nahmen wir Kontakt mit Minister Peter Altmaier auf und führten bereits Telefonate mit seinem Ministerium.Wir schickten einen Brief an Minister Altmaier und haben ihn hierher nach Adelheidsdorf-Grossmoor eingeladen.Der Minister hat in seiner Regierungserklärung vom 22.März 2018 erklärt, daß er in dem ersten halben Jahr seiner Amtszeit alle problematischen Leitungen besuchen wolle. Wir nehmen den Minister beim Wort und finden diese direkte Kontaktherstellung zum Bürger/in sehr gut.

Am 17. Mai berichtete ein Vertreter TenneTs in der Ratssitzung über den geplanten Verlauf der Industrieanlage Suedlink, wir hatten darum immer wieder gebeten und freuten uns, daß es endlich mit der Einladung klappte. Was nach wie vor fehlt, ist der Vortrag der Zuständigen in der Gemeinde hinsichtlich ihrer Tätigkeit. Was konkret tut die Gemeinde in Sachen SuedLink ? Wie bereiten sich die Zuständigen auf die anstehende Anhörung vor ?

Am 20. Mai wurde die Dokumentation "Streit um die Stromtrassen" in der Sendereihe planet e im ZDF ausgestrahlt, darin wurde auch über den für Grossmoor vorgeschlagenen Verlauf der Stromtrasse SuedLink berichtet.

Seit Ende letzten Jahres, Anfang 2018 stellen wir Kontakte wegen des Fledermausschutzes her, denn Fledermäuse orientieren sich u.a. über Magnetismus und bei der Stromtrasse entsteht ein magnetisches Feld. Wir bitten nach wie vor um Hinweise zu Sichtungen von Fledermäusen, sei es, daß die Tiere im Garten jagen oder sei es ein Hinweis auf ein Quartier. Wir sammeln diese Hinweise und werden sie dem Fledermausexperten, den wir Ende Mai bei uns erwarten, übergeben. Wir wissen bereits, daß bei uns einige streng geschützte Fledermausarten leben. Über europäische Kontakte sind wir mit einer BI-Aktion, die wir später noch bekanntgeben werden, Teil eines europäischen Projektes zum Thema Fledermäuse. Am 25. Mai besuchte der Fledermausexperte das Dorf für eine erste Information. Er wird wieder hierher kommen. Wir werden dann aktuell informieren.

Am 29. Mai besuchten wir eine Veranstaltung von TenneT in Hannover, konnten erneut über die vorgeschlagene Trassenführung mit den Mitarbeitern/innen sprechen und fragten nach möglichen Alternativen und nach Möglichkeiten des Vorgehens. Mit den anwesenden Mitgliedern von Bürgerinitiativen tauschten wir uns ebenfalls aus.

Am 20. Juni nahmen Vertreter der Bürgerinitiative am Info-Markt von TenneT in der Congress-Union in Celle teil und diskutierten dort u.a. über die Möglichkeit einer alternativen Trassenführung, über unseren Vorschlag für einen Fonds/Treuhandgesellschaft für Anwohner, die nicht an der Stromtrasse wohnen wollen u.v.m.

Am 14. August nahmen wir am Gespräch mit Vertretern/innen von TenneT in der Gemeinde teil.

Am 30. November 2018 wurden wir von Minister Peter Altmaier ins Ministerium für Wirtschaft und Energie nach Berlin eingeladen und nahmen am Gespräch über den Netzausbau teil. Mit uns waren ca. 40 Vertreter/innen von Bürgerinitiativen aus ganz Deutschland anwesend, die von SuedLink, Suedostlink oder Ultranet betroffen sind.

2019 nahmen wir an zahlreichen Gesprächen, Arbeitssitzungen, Konferenzen, Informationsveranstaltungen und natürlich an den wichtigen Terminen  der Bundesnetzagentur und bei TenneT teil, außerdem solidarisierten wir uns mit Aktionen der Landwirte/innen bei Land schafft Verbindung. Wichtige Termine waren u.a. :

22. Februar Konferenz von eingeladenen Bürgerinitiativvertretern bei Tennet in Kassel.

Am 4. Mai nahmen wir an der Konferenz des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen SuedLink in Berghaun /Hessen teil.

Am 14.Mai nahmen wir Akteneinsicht bei der Bundesnetzagentur.

Fristgerecht übergaben wir unseren Schriftsatz der Einwendungen an die Bundesnetzagentur. Unseren Schriftsatz hatten wir seit 2017 Punkt für Punkt erarbeitet. Bei der Erarbeitung des alternativen verträglicheren SuedLinksverlaufes für Adelheidsdorf-Grossmoor half uns insbesondere unser Berater Guntram Herrendorf. Bei agrarwissenschaftlichen Fragen half uns insbesondere unser Berater Wolfgang Heckl.

Am 17. und 18. September erörterten wir unsere Einwendungen mit Vertretern/innen der BNetzA an den zwei Tagen der Anhörung in Walsrode.

Außerdem erarbeiteten wir unsere Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan 2030. Die wichtigsten Punkte unserer Einwendungen zur Anhörung und die wichtigsten Punkte unserer Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan 2030 sind hier auf der Homepage bei den entsprechenden Menüpunkten aufgeführt.

2020 nutzten wir bei zahlreichen Neujahrsempfängen der unterschiedlichen Parteien und Institutionen die Gelegenheit, Informationen mit anwesenden Politikern/innen, Verbandsrepräsentaten/innen und Journalisten/innen über die aktuelle Entwicklung zu SuedLink auszutauschen.

2021 Seit Beginn der Corona-Krise nahmen wir an zahlreichen Zoom-Meetings usw. über Internet teil, die auch in 2021 fortgesetzt werden. Wir berichteten regelmäßig über unsere Fortschritte hier auf unserer Homepage und in zahlreichen Artikeln. Seit Beginn der Corona-Krise stellen wir Informationen über die Krise ein und haben eine "Mutmachseite" eingerichtet, denn nur gemeinsam und solidarisch können wir die Krise überstehen. Am 26. März 2021 entschied die Bundesnetzagentur über den Verlauf von SuedLink. Wir wurden sofort verständigt und unsere Einwendungen wurden berücksichtigt: SuedLink wird nicht in Adelheidsdorf-Grossmoor verlaufen. Wir sind weiterhin in Kontakt mit dem Bundesverband und vielen Bürgerinitiativen und informieren uns weiter.